Wingsuit Sprung von der Watzmann Ostwand
Der Watzmann, ein sagenumwobener Berg in den Berchtesgadener Alpen. Der dritthöchste Gebirgsstock Deutschlands und seine Ostwand ist die höchste der ganzen Ostalpen. Keine Frage, der Watzmann hat mich natürlich als Wingsuitsprung schon länger gereizt. Als erstes war mir der kleine Watzmann ins Auge gestochen, mit seiner steilen Westflanke. Nach etwas Recherche hat sich dann aber der Südabbruch bei den Watzmannkindern als besserer Ort für einen Sprung herausgestellt. Also bin ich im Juli 2018 zum ersten mal mit dem Wingsuit Richtung Königssee geflogen und bei St. Bartholomä gelandet (siehe auch Wingsuit BASE Compilation 2018 bei Minute 2:45). Damals bin ich zwischen dem dritten und dem vierten Watzmannkind abgesprungen. Schon damals hat es zwei Anläufe gebraucht, weil ich beim ersten Versuch irgendwann nur noch in den Wolken gestanden bin. Der Sprung war sehr schön, aber ich dachte mir, dass es doch auch vom Watzmann selbst eine Möglichkeit geben sollte und so habe ich weiter recherchiert.
Exit an der Watzmann Mittelspitze?
Als ich dann auf dieses Bild hier gestoßen bin, hatte ich neue Hoffnung. Ich wusste also, dass es kurz hinter der Mittelspitze eine Stelle geben muss, die steil genug sein könnte, um mit dem Wingsuit zu starten. Mit Laser, Wingsuit und Fallschirm ausgerüstet habe ich mich also von Schönau auf den Weg zur Mittelspitze gemacht. Schon früh sind allerdings, entgegen der Vorhersage, Wolken aufgezogen. Ich habe mich immer mehr gehetzt, aber das hat mich auch nicht gerade frisch und vor Energie strotzend auf dem Gipfel ankommen lassen. Oben angekommen habe ich rasch den Absprungort entdeckt gehabt und feststellen müssen, dass es ein knappes Unterfangen wäre. Nach längerem Hin und Her habe ich mich dann dagegen entschieden, nachdem weder Wetter noch körperliche Verfassung dafür gesprochen hatten.
Durch die Wolken vom Hocheck
Ich habe mich also auf dem Rückweg gemacht, allerdings auch mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es nördlich des Hochecks noch ein paar steile Wände geben könnte. Nachdem ich schließlich das richtige Band gefunden hatte, um zur richtigen Stelle über der Wand abzusteigen, durfte ich mit Freude feststellen, dass die Wand tatsächlich hoch genug war für einen Sprung. Noch während ich mit meinem Laser die Höhe ausmaß, zogen schon die Wolken in die Wand und es war erst mal nichts mehr zu sehen. Nichtsdestotrotz bereitete ich mich für einen Sprung vor. Die Wand war bis zu diesem Zeitpunkt noch kein einziges mal in den Wolken gewesen, also hatte ich die Hoffnung, dass es nochmal auflockern würde. Das nächste Wolkenloch kam dann auch, allerdings war ich mit meinen Vorbereitungen noch nicht fertig. Als ich schließlich komplett absprungbereit an der Felskante stand, konnte ich noch einmal den Boden durch die Wolken durchschimmern sehen.Jetzt musste es schnell gehen.
Absprung und rein in die Wolken! Der Flug selbst entpuppte sich als schöner als gedacht. Mein Plan war es ja Richtung Königssee zu fliegen, was von diesem Punkt aus nicht möglich war, aber deshalb hatte ich mir auch nie das Gelände genauer angeschaut und war positiv überrascht, dass man ein wenig Umgebung (Berge/Bäume) zum „spielen“ hatte.
Video: Wingsuit Sprung Watzmann Hocheck
Hier gibt es noch ein Video zum Sprung, diesmal mit etwas Kommentar von dem ganzen Unterfangen. Ich wollte probieren etwas ausführlicher zu dokumentieren, wie es denn abläuft, wenn ich auf der Suche nach einem neuen Exit bin. Falls das interessant für euch ist, sagt Bescheid, dann mach ich das noch öfter.
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