TEDx Talk
Als ich von meinen Freunden von OneInchDreams die Nachricht bekam, dass ich die Möglichkeit hätte einen TEDx Talk zu halten, habe ich mich zu aller Erst einmal gefreut. TED Talks sind natürlich eine Instanz wenn es um Vorträge geht und auch eine Möglichkeit ein wenig tiefer in die Welt der professionellen Speaker vorzudringen. Außerdem hatten mir meine bisherigen Vorträge die ich über meine Leidenschaft – den Extremsport – halten durfte immer sehr viel Spaß gemacht. Also habe ich die Chance natürlich wahrnehmen wollen und zugesagt, auch wenn, was bei den TEDx Talks üblich ist, keine Gage bezahlt wird.
Das schöne an dem Format ist ja, dass es keine konkrete Vorgabe gibt in welche Richtung der Talk gehen muss. Man muss keinen Markt bedienen. Man kann tatsächlich vollkommen frei bestimmen welches Thema einen persönlich interessiert. Allerdings war ich von dieser Freiheit erstmal ein wenig überfordert. Schließlich bekommt man nicht alle Tage die Chance einen TEDx Talk zu halten. Ich hatte mir die letzten Jahre viele Gedanken über meine Hobbies und mein Verhältnis dazu gemacht. Und jetzt war es an der Zeit eine Themenstellung herauszupicken und das Thema schlüssig und prägnant aufzuarbeiten.
Worüber will ich reden?
Mir kamen dabei verschiedene Themen in den Sinn. Etwa wie die eigenen Gedanken die eigenen Fähigkeiten beeinflussen – Stichwort: free solo highlining – oder wie die Konfrontation mit dem Tod mein Leben verändert hat. Aber letztendlich entschied ich mich für ein Thema, das mich auch privat derzeit durchaus beschäftigte, nämlich die Mäßigung.
Was hat jetzt Mäßigung mit Extremsport zu tun? Gerade dieser Widerspruch hat mir gefallen. Aber das Ganze zu einem kohärenten Vortrag mit 18 Minuten Länge zu verarbeiten war durchaus herausfordernd. Ich hatte mich davor selbst noch nie so ausführlich mit der ganzen Thematik befasst. Aber das war auch das Spannende daran. Seine eigenen Motive und seine Vergangenheit nochmal zu beleuchten und in einen stimmigem Vortrag zu packen.
Meiner Meinung nach macht nämlich gerade die Selbstbeherrschung, das Zurückweisen von gefährlichen oder ungesunden Begierden – sprich: die Mäßigung – einen guten Extremsportler aus. Wer stets nur immer mehr will, wird vielleicht auf dem Weg einen Rekord brechen und berühmt werden, aber könnte das auf lange Sicht gesehen mit dem Tod bezahlen. Anhand von persönlichen Beispielen habe ich in meinem Vortrag versucht darzustellen, wie man auch im Extremsport ehrgeizig gewisse Ziele verfolgen kann, ohne dabei unnötig sein Leben aufs Spiel zu setzen. Aber natürlich bin auch ich nicht unfehlbar und mache Fehler. Das macht Extremsport auch so gefährlich. Aber wer stets genügsam, in kleinen Schritten, auf seine eigenen Fähigkeiten achtend, Fortschritte macht, hat die Chance auch als Extremsportler ein langes und erfülltes Leben zu führen.
Extremsport ist für Präsentationen natürlich ein sehr dankbares Thema. Die eindrucksvollen Bilder und Videos bieten sich sehr gut an um vielleicht eher langweilig anmutende Binsenweisheiten auf sehr praktische Art und Weise darzustellen. Und genau das ist auch das Schöne daran. Ich habe die Möglichkeit mit der Faszination des Extremsports Leute auf Themen aufmerksam zu machen, die sie vielleicht sonst weniger interessieren würden.
Das TEDx Event in Kufstein
Die TEDx Veranstaltung wurde in Kufstein von einem engagierten jungen Team von Studenten organisiert und als ich am Tag des Events vormittags meine Generalprobe hatte, war ich gespannt wie es denn so laufen würde. Ich hatte davor noch probiert das ganze einige Male durchzugehen um gut vorbereitet zu sein, aber im Endeffekt weiß man nie, wie man sich im konkreten Fall fühlen würde. Auf der Bühne zu stehen war ungewohnt. Die Scheinwerfer verbargen den Blick auf die Stühle des Publikums und man trug geblendet in ein schwarzes Loch vor. Die Probe lief aber erfreulicherweise doch recht reibungslos und hat mich positiv für den eigentlichen Talk gestimmt.
Ich habe zwar noch noch nicht übertrieben viel Bühnenerfahrung sammeln können, aber was ich auch von meinem Sport weiß ist, dass die Angst durch gute Vorbereitung überwunden werden kann. Es war eine neue Situation für mich, Aufregung war also unvermeidbar. Aber dadurch, dass ich mich gut vorbereitet gefühlt habe, wurde aus der Aufregung keine Angst oder gar Panik. Letzten Endes lief alles ziemlich gut. Ich kam nicht unnötig ins stammeln und habe mich nicht groß verhaspelt. Und vor Allem: ich habe im Nachhinein sehr positives Feedback bekommen. Und das war natürlich sehr erfreulich, gerade in Anbetracht der Zeit, die ich für die Vorbereitung investiert hatte. Es hat mich gefreut, dass ich die Leute in den Bann ziehen konnte. Und womöglich konnte ich sie sogar ein wenig dazu bringen auch sich selbst ein wenig zu reflektieren.
Ich hoffe das war erst der Anfang meiner Speaker Karriere, denn ich finde es sehr schön auf diese Art und Weise mit fremden Leuten in Kontakt zu kommen. Ich möchte den Horizont von Leuten erweitern und noch mehr unkonventionelle Ideen mit Hilfe des Extremsports verbreiten. Außerdem noch vielen Dank an FH Kufstein, Tirol für die Bilder und die Möglichkeit dabei gewesen sein zu dürfen! Und jetzt viel Spaß mit dem Talk!